Aromaräder gibt es für diverse Nahrungs- und vor allem Genussmittel und damit beispielsweise auch für Kaffee, Schokolade, Whiskey oder auch Tee.
Wein mit seinen unzähligen verschiedenen Weinaromen und Geschmackssorten eignet sich ebenfalls hervorragend, um sein Aroma über ein Rad zu präzisieren. Das Aromarad (gibt´s hier bei Amazon für ca. 8€ zu kaufen) unterscheidet sich jedoch auch je nach Herkunftsland, sodass es das eine Aromarad nicht gibt.
Wir gehen an dieser Stelle auf das Modell ein, das in Deutschland am meisten verbreitet ist und erklären kurz die Funktionsweise.
Ein Weinaromarad besteht aus drei Kreisen. Jene Kreise sind in unterschiedliche Bereiche eingeteilt, die Ihnen dabei helfen, das letztendliche Aroma eines Weins exakt zu bestimmen. Dabei arbeiten Sie sich von innen nach außen wie folgt vor:
- Der innere Kreis eines Weinaromarads ist in acht Klassen unterteilt. Sie unterscheiden beispielsweise einen fruchtigen von einem würzigen Wein oder bestimmen, ob der Wein ein eher chemisches oder florales Aroma trägt. Sobald Sie definiert haben, welches dieser acht übergreifenden Weinaromen auf Ihren Wein zutrifft, gehen Sie zum zweiten Kreis des Aromarads.
- Der mittlere Kreis unterteilt die acht Klassen des ersten Kreises noch einmal in 25 weitere Stufen. Dadurch spezifizieren Sie das Aroma des Weins genauer. Das soeben genannte Beispiel eines fruchtigen Weins unterteilen Sie so zum Beispiel in Weinaromen, die nach Beeren, Tropenfrüchten oder auch Zitrusfrüchten schmecken. Einem eher balsamischen Wein hingegen geben Sie eine Note, die nach Hölzern, Fetten oder Nüssen riecht. Nach und nach nähern Sie sich dadurch dem exakten Aroma Ihres Weins.
- Der äußere Kreis ist in 119 einzelne Aromen eingeteilt. Haben Sie sich im ersten Schritt beispielsweise für einen würzigen Wein entschieden und im zweiten Schritt genauer erfasst, dass der Wein nach Kräutern duftet, können Sie nun noch genauer feststellen, was für einen Wein Sie gerade genießen. Unterscheiden Sie hier noch einmal zwischen beispielsweise Eukalyptus, Minze oder auch geschnittenem Gras.
Letztendlich kommen Sie auf diese Weise zu einer exakten Erfassung des Aromas selbst für komplexe Weine.
Zu Beginn ist die Nutzung eines Weinaromarads jedoch schwierig, da eine ungeübte Nase nicht perfekt zwischen den einzelnen Sinneseindrücken unterscheiden kann. Der erste Schritt ist auch für gelegentliche Weingenießer noch nachvollziehbar, bereits ab dem mittleren Kreis wird es jedoch schwierig. Erst nach und nach wird das Aromarad dadurch zu einem wichtigen Teil der Weinsprache.
Die Seele des Weins
Die diversen Weinaromen folgen keiner Güteklasse. Aus der subjektiven Sicht eines Weingenießers gibt es kein "bestes Aroma": Der Riesling beispielsweise ist in Deutschland ein sehr beliebter Weißwein – was jedoch nicht heißen muss, dass sein Aroma auch Ihnen gefällt. Weinaromen bestimmen nur die Seele des Weins, aber sie geben keine Auskunft darüber, ob Ihnen der Wein auch schmeckt.
Versuchen Sie daher nicht, das beste Weinaroma erkennen zu wollen, das lässt sich kaum anhand einer Qualitätsskala beschreiben. Weingeschmack ist und bleibt höchst individuell.