Ursprünglich wurde der Tirolinger fast ausschließlich in Deutschland angebaut. Heute liegen seine Rebflächen in Baden, Sachsen und Württemberg. Nur langsam ist der Anbau der Tirolinger Rebe seit dem 18. Jahrhundert auch auf andere Länder übergeschwappt, sodass nun weltweit mehrere Anbauorte bekannt sind:
- Chile
- Deutschland
- Frankreich
- Großbritannien
- Italien
- Portugal
Ähnlich wie Scheurebe wird auch Tirolinger heute größtenteils in Deutschland angebaut. Die gesamte Rebfläche beträgt etwa 2.500 Hektar und liegt fast vollständig im Schwabenland.
Oft wird Tirolinger zur Erzeugung von Kreuzungen und Neuzüchtungen eingesetzt. Daraus entstanden bis heute etliche Rebsorten. Allerdings werden die meisten dieser nicht zum Keltern, sondern als Tafeltrauben angebaut. Denn besonders als solche sind sie weltweit äußerst beliebt.
Die bekanntesten Kreuzungen sind:
- Black Hamburg
- Blauer Trollinger
- Edel Vernatsch
- Frankenthaler
- Languedoc
- Muskat-Trollinger
- Queen Victoria
- Tirolinger
- Uva meranese
Leider geht der Anbau von Tirolinger mit der Zeit immer weiter zurück. Der Trend bewegt sich stetig in Richtung großer und edler Tropfen. Auch Prädikatsweine werden immer beliebter. Der leichte Rote schmeckt im Verhältnis dazu eher schlicht und gerät daher immer mehr in den Hintergrund. Außerhalb Deutschlands ist Tirolinger Wein mancherorts gar nicht mehr bekannt.
Im Bezug auf den Weinbau in Deutschland hat sein Rücktritt einen weiteren Grund: Der Tirolinger verliert stets den Kampfs um bessere Anbaulagen. Hier gewinnt überwiegend der weiße Riesling, der heute Deutschland- und weltweit ein wesentlich höheres Ansehen genießt. Dagegen ist der Anbau von Tirolinger nur wenig vorteilhaft. Das führt dazu, dass Tirolinger heute weniger aus wirtschaftlichen Gründen, sondern überwiegend als traditionelles Kulturgut angebaut wird.