An den Kirchenfenstern erkennt man die Weinqualität.
Nachdem man den Wein im Glas geschwenkt hat, lässt sich die sogenannte Viskosität, also die Zähflüssigkeit des Weins prüfen. Die zeigt sich, indem man das Glas nur bis zu einem Drittel füllt, leicht schräg hält und dann beobachtet, wie langsam der Wein am Glasrand zurückfließt. Die Formen, die sich dabei ergeben, erinnern an zum Teil an Kirchenfenster, daher der Name. Die deuten aber lediglich auf einen höheren Zucker- beziehungsweise Alkoholgehalt im Wein hin. Mit Qualität hat das – allein betrachtet – nichts zu tun.
Je teurer der Wein, desto besser schmeckt er.
Totaler Unfug! Nur weil eine Flasche Rioja 20 Euro kostet, schmeckt der Wein darin nicht vier Mal so gut wie bei einer Pulle für fünf Euro. Andersrum wird eher ein Schuh draus: Teurer Wein ist oft überteuert. Und statt des Geschmacks zahlt man noch ein bisschen Markenname und das gute Gefühl mit, dass es schon immer ein bisschen teurer war, so zu tun, als habe man einen guten Geschmack. Snobs eben. Oder Etikettentrinker wie sie auch genannt werden. Um mit diesem Mythos endgültig aufzuräumen – dafür bemühen wir uns um Aufklärung. Cheers!
Extra-Tipp: Wein auf Bier – stimmt’s?
Auch das ist ein alter Mythos und Spruch: Wein auf Bier – das rat ich dir; Bier auf Wein – das lass sein! Völliger Quatsch! Das Sprichwort hat in Wahrheit einen historischen Hintergrund: Es stammt aus einer Zeit, in der sich einfache Menschen lediglich Bier leisten konnten. Wein dagegen war den Reichen vorbehalten. “Wein auf Bier” beschrieb daher den sozialen Aufstieg – ein guter Rat. Die Gegenrichtung (Bier auf Wein) hingegen beschrieb den Statusverlust. Nur deshalb wurde davon abgeraten, nicht wegen irgendwelcher Pseudokopfschmerzen.