Überdies ist die Culot de Bouteille bei traditionellen Schaumweinflaschen und Champagnerflaschen besonders ausgeprägt.
Der Grund: Der Druck in der Flasche kann bei Sekt oder Champagner schon mal auf acht Bar ansteigen. Und da der Korken meist verdrahtet ist, wirkt der Innendruck vor allem auf die zweite Schwachstelle – den Boden. Die Innenwölbung wiederum verteilt den Druck besser an die Flaschenwand.
Das gilt übrigens auch für normale Weinflaschen. Darin drücken zwar keine Blubberbläschen (im Fachjargon Perlage genannt) beziehungsweise Gase auf den Flaschenboden. Wird so eine Flasche mit ordentlich Karacho aber verkorkt, können auch schon mal kurzfristig bis zu vier Bar auf das Glas wirken – doppelt so viel wie in meinem Autoreifen. Das könnte der Flasche den Boden ausschlagen.
Der oft vermutete Grund, dass sich der Wein in solchen Flaschen besser einschenken lässt (weil der Daumen perfekt in die Mulde im Boden passt), ist ein Gerücht. Es stimmt zwar, dass das enorm praktisch ist, aber es ist nicht die Ursache, warum es eine Culot de Bouteille gibt.
Achso, praktisch ist die Mulde aber noch aus einem anderen Grund: Werden die Flaschen querliegend gestapelt, lässt sich so der Hals der hinteren Flasche in die Einbuchtung der vorderen stecken, was dem ganzen Stapel mehr Stabilität verleiht.
Im Französischen wird diese Anordnung auch Bouteilles stockées sur Pointes genannt. Irgendwie anzüglich sieht das aber trotzdem aus. Naja…
Honi soit qui mal y pense!