Champagner ist in den seltensten Fällen sortenrein. Oft wird er aus 40 bis 60 verschiedenen Grundweinen zusammengeschüttet.
Schon die Römer bauten in der Champagne Wein an. Im Mittelalter befasste sich der Mönch Dom Pérignon intensiv mit der Weinherstellung, später nannte man ihn Vater des Champagners. Er war ein großes Talent und häufig betrunken.
Preisfrage: Was trank König Ludwig der 14.? König Pilsener? Nein, weit daneben. Er trank Champagner, und das war so etwas wie der landesweite Durchbruch der Edelbrause. Was ein König trank, tranken alle.
Bald wird Champagner an allen europäischen Höfen getrunken. Friedrich der Große in Berlin ist ja für seine Liebe zur französischen Kultur bekannt. Kein Wunder, dass auch er ein großer Freund des Champagners wurde.
Von ihm ist eine wunderbare Episode überliefert:
Immer noch war nicht bekannt, warum Champagner diese eigentümlichen Bläschen entwickelt. Die Forscher der Zeit konnten es sich nicht erklären, behaupteten aber, sie seien gesund und ein probates Mittel gegen Malaria. Mit preußischer Disziplin und Forschergeist wollte Friedrich der Große nun unbedingt hinter das Geheimnis kommen, warum der Champagner prickelt. Er beauftragte Experten der Berliner Akademie der Wissenschaften, die sich gerne bereit erklärten, das Rätsel zu lösen. Allerdings benötigten sie dazu Untersuchungsmaterial, nämlich etwa 40 Flaschen aus dem Keller des Königs. Als Friedrich das hörte, verweigerte er die Herausgabe der Flaschen und sagte, lieber würde er dumm sterben, als seinen Champagner zu opfern. Er starb tatsächlich dumm.
Weiter östlicher war man schon begeisterungsfähiger. Pro Jahr bestellte der russische Zarenhof mehrere 100.000 Flaschen, übrigens nicht zu Forschungszwecken.
Tatsächlich explodierten die Flaschen oft. Der Prozess der Gärung war zu der Zeit noch nicht richtig erforscht. Ohne eine Schutzmaske mit Eisengittern näherte sich in den Kellern niemand den Flaschen. Kettenreaktionen waren nicht selten.
Manchmal blieben von 6.000 Flaschen nur 120 übrig. Was für eine Verschwendung. Manche Winzer machten buchstäblich mit den Altglasscherben mehr Geld als mit Wein. Der Frust war groß. Trotzdem hielten die Winzer fest an der Produktion, besonders ein gewisser Claude Moët, der die Hofmätresse Madame de Pompadour als Kundin gewinnen konnte, was ja schon die halbe Miete war. Von ihr ist das Zitat überliefert: "Champagner ist das einzige Getränk, das Frauen schöner macht, je mehr sie davon trinken."