Verdejo wird in der Regel reinsortig angebaut. Oft auf felsigen Böden, die reich an Eisen und Kalk sind sowie im Sommer viel Sonne erhalten.
Seit 1970 wurde die Geschichte für den heutigen Wein allerdings neu geschrieben: Zu dieser Zeit suchte der renommierte Weinhersteller Marqués de Riscal ein Terroir, auf dem er Weißweine mit hohen Anforderungen an die Qualität anbauen konnte.
Seine Önologen wurden dabei schließlich auf die Rebsorte und das Potential des Verdejo aufmerksam und begannen zugleich mit neuen Verfahren, den heute in dieser Qualität bekannten Verdejo anzubauen und die Weine weiter zu verfeinern.
Offenbar mit großem Erfolg. Denn trotz der großen Mühe, den die Weingüter und Weinbauern mit der Traube haben, ist der Wein bis heute nicht teuer und für jeden Weinliebhaber erschwinglich geblieben.
Und der Aufwand ist wirklich nicht unerheblich: Allein die Bewässerung der Weinstöcke in den kargen und im Sommer zudem extrem heißen Anbaugebieten kostet viel Zeit und auch viel Wasser. Nur so liefern die Trauben einen ausreichend hohen Saftertrag, der zu Wein verarbeitet werden kann.
Hinzu kommt die Nachtarbeit, wenn die Weinlese beginnt. Die Früchte sind leider enorm anfällig für Oxidation. Dem können die Winzer nur begegnen, indem sie die Trauben in den kühleren Nächten ernten. Dadurch bleiben die Frische und die Säure bewahrt und der Wein erhält später eine deutlich höhere Qualität.
Immerhin: Neue Techniken ermöglichen, dass die Trauben zudem schnell in den Keller transportiert und unter einem Schutzgaspolster ausgepresst werden. So wird die Frische des Mosts konserviert und kann abgefüllt in den Flaschen für den Handel auch erhalten bleiben.
Aber auch das ist eben ein Extra-Aufwand, den andere Rebsorten nicht benötigen.