Auch wenn das vielleicht nicht wirklich appetitlich klingt: Bis aus dem Most Wein wird, kommen allerlei natürliche, aber auch tierische Stoffe zum Einsatz.
Genutzt werden sie, um den Wein von Trubstoffen zu befreien und zu stabilisieren (zum Beispiel Sulfit). Der Fachmann spricht in dem Zusammenhang auch vom Wein klären oder Wein schönen.
Ursprünglich wurde Wein bei der Herstellung kaum gefiltert. Man hat ihn abgefüllt und den trüben Most stehen lassen, bis sich alle Sedimente darin am Boden abgesetzt haben. Dann wurde für die Gärung Hefe dazu gegeben. An der Oberfläche setzte sich schließlich der klare Wein ab.
Der Nachteil dieses Verfahrens ist allerdings, dass es während des Gärungsprozesses auch zu unerwünschten Reaktionen kommen kann. Der Wein ist dann ungenießbar.
Entsprechend wird der Wein in spe heute schon vor dem Zusatz der Hefe stark gefiltert. Auch die von vielen Weinliebhabern im Rotwein so geschätzten Tannine werden teils (jedoch selten in Deutschland) mit Hilfe von Kasein, das aus frischer, pasteurisierter Milch hergestellt wird, oder Eiklar gebunden (um den Wein milder zu machen), sodass auch hier wieder die (tierischen) Helfer zum Einsatz kommen. Kasein kann sogar zur Behandlung von Fehltönen, wie etwa einem Essigstich, angewendet werden.