Schaumwein, Stillwein, Spitzenwein, Sekt – eigentlich lässt sich alles aus Silvaner keltern. Ganz gleich ob trocken, halbtrocken, süß oder edelsüß. Sekte sind selten und vor allem in Franken und Rheinhessen ausgebaut – den bedeutendsten Silvaner-Anbaugebieten in Deutschland. Auch an der Entstehung der bekannten "Liebfrauenmilch" ist der Sylvaner nicht unerheblich beteiligt.
Seit den 1980ern wird außerdem ein besonderer Qualitätswein erzeugt: Ein trockener Sylvaner mit dem Label "RS-Rheinhessen-Silvaner". Seine Entstehung muss alljährlichen strengen Qualitätskontrollen gerecht werden.
Doch der Silvaner-Ausbau gestaltet sich als verhältnismäßig schwierig: Wird das enthaltene Pektin nicht biologisch aufgespalten, um den Saft der Traube flüssiger zu machen, muss hoher Pressdruck angewandt werden, um den Beeren Saft abzugewinnen.
Das erklärt, weshalb Sylvaner-Weine häufig einen hohen Enzymgehalt aufweisen. Sie werden hinzugefügt, um die im Sylvaner enthaltenen Pektine zu spalten. Lediglich Spitzenweine kommen ohne derartige Ergänzungen aus: Im Maischestand erzeugen die Sylvaner-Beeren eigene Enzyme, die ihnen bei der Spaltung von Pektin helfen.
Das erhöhte Mostgewicht des "Blauen Silvaner" ermöglicht dem aus ihm gewonnenen Wein sowohl einen fruchtigen und extraktreichen Geschmack, als auch eine gold schimmernde rote Farbe.
Seine Ausdauer und sein stabiler Ertrag macht den Silvaner außerdem zu einem optimalen Partner für Kreuzungen und Neuzüchtungen. Zu den bekanntesten mit seiner Hilfe entstandenen Züchtungen gehören solche wie Bacchus, Ehrenfelser, Morio-Muskat und Rieslaner.