Im Grunde ist es ganz einfach, einen guten Wein zu erkennen: Flasche auf, Glas einschenken, riechen, ansehen, trinken. Schmeckt er lecker, ist es ein guter Wein.
Februar 01, 2019 5 min lesen.
Im Grunde ist es ganz einfach, einen guten Wein zu erkennen: Flasche auf, Glas einschenken, riechen, ansehen, trinken. Schmeckt er lecker, ist es ein guter Wein.
Den meisten Deutschen mit ihrem Faible fürs Analysieren, Theoretisieren und Legitimieren erscheinen solche Methoden suspekt. Zu simpel. Aber gut, warum einfach, wenn es auch komplizierter geht!? Zugegeben, es gibt auch einen detaillierten Weg guten von schlechtem Wein zu unterscheiden. Oder sagen wir: Es gibt ein paar Indizien, die für oder gegen die Noblesse eines solchen Tropfens sprechen.
5 Merkmale, woran sich die Qualität des Weins offenbart…
So wie man Bücher nicht nach dem Cover beurteilen sollte, ist auch die Weinfarbe kein wirklich verlässlicher Indikator für dessen Qualität. Trotzdem sagt sie etwas über den Wein aus…
Guter Wein riecht nicht – er duftet. Frisch, nach Früchten, Gewürzen. Nehmen Sie indes ein Odeur von Essig, Schwefel, faulen Eiern oder gar Kuhdung wahr, lassen Sie die Flasche lieber stehen. Der Wein ist umgekippt und nicht mehr genießbar und macht allenfalls Kopfschmerzen.
Der Alkoholgehalt gehört verpflichtend auf das Weinetikett, sagt aber zunächst mal nichts über dessen Qualität aus. Denn je mehr vorher Zucker in den Trauben war, desto mehr Alkohol wird daraus im Gärungsprozess.
Jede Rebsorte schmeckt anders. Und was einem davon wiederum mehr oder weniger gefällt, ist reine Geschmacksache.
Wonach schmeckte Wein früher?
Frankreich ist nicht nur das wichtigste Weinanbauland der Welt, knapp vor Italien – es ist auch eines der ältesten Anbaugebiete in Europa. Doch wie hat antiker Wein wohl geschmeckt?
Genau weiß das heute natürlich keiner mehr. Überliefert ist aber, dass Wein früher mit allerlei Kräutern, Gewürzen und anderen Inhaltsstoffen vermengt wurde. Alte medizinische Texte zeigen, dass Wein ein wichtiges Lösungsmittel war, um darin etwa Heilsubstanzen aufzulösen. Wein war also – auch – ein pharmazeutischer Grundstoff und wurde ebenso in Salben, Einläufen und Bandagen benutzt.
Mit anderen Worten: Wein hat nach allem möglichen geschmeckt, aber weniger nach Wein wie wir ihn heute kennen. Ob das lecker war? Wie heißt es so schön: Geschmackssache…
Kein Scherz: Ein guter Wein hat immer auch einen Nachgeschmack. Der Profi redet dabei meist etwas blumiger vom Abgang. Ist aber dasselbe.
PS: Als Kirchenfenster bezeichnet man jene Schlieren, die entstehen, wenn man den Wein im Glas geschwenkt hat. Mitverursacher dafür ist das enthaltene Glyzerin. Entsprechend sind große, weite Bögen ein Indiz für einen geringen Alkoholgehalt des Weins; schmale, spitze Bögen dagegen verraten Hochprozentiges.
Die Kunst, Weine zu erkennen, ist ebenso wichtig, wie dessen Säure- oder Tanninstruktur, Frucht- und Geschmacksaromen zu deuten, zu verstehen und auch ggf. wiedergeben zu können. Wir haben eine Übersicht des gängigen "Weinsprechs" erstellt. Wein wein ist...
Viel Köper, elegant, fruchtig und dennoch säurehaltig, mit Tannin und Alkohol versehen